März 2025
Lilli Lake
A motif in a fugue
Eröffnung: 8. März 2025, 18.00 bis 21.00 Uhr
Laufzeit: 9. März bis 4. April 2025
kuratiert von Alexander Pütz
Öffnungszeiten:
Sa, 15. März, 15.00 bis 18.00 Uhr, Sa, 22. März, 15.00 bis 18.00 Uhr
Fr, 4. April, 18.00 bis 21.00 Uhr
und nach Vereinbarung unter 0163 6852964
In ihrer Einzelausstellung A motif in a fugue verwebt Lilli Lake Sound, Objekt und Wandarbeit in räumlich-materielle sowie akustische Verknüpfungen.
Ausgangspunkt für die Ausstellung ist die musikalische Fuge. In der Theorie ist sie eine polyphone Kompositionsform, bei der ein zentrales Thema nacheinander in unterschiedlichen Stimmen eingeführt und verarbeitet wird. Vor allem männliche Komponisten haben in einem ungleichen System die Fuge in ihren Kompositionen geprägt. Diese Form wird von Lilli Lake durch Techniken wie Imitation sowie Umkehrung weiterentwickelt und feministisch geöffnet. Während in der klassischen Musik die Fuge durch das geordnete Wiederkehren und Verflechten von Themen strukturiert wird, geht es der Künstlerin um einen Raum der Auflösung und Öffnung. Dabei wird die Fuge zu einer Metapher für Überwindung und Transformation, die über die Grenze des Musikalischen hinausgeht.
A motif in a fugue realisiert dies durch eine Verbindung aus Klang, Material und Raum, bei der umfunktionierte Holzdielen, Instrumentensaiten und Lichtmodule miteinander interagieren:
Erzeugt durch einen Motor werden Saiten angeschlagen und kreieren eine vielschichtige Klangkulisse. Lichtleisten hängen in variierenden Höhen von der Decke und folgen einer rhythmisierenden Anordnung. Gedrechselte Holzstäbe materialisieren Spuren von Sound. Eingravierte Wörter spielen mit der linguistischen Dimension einer Fuge. Alle Komponenten lassen ein Wechselspiel zwischen Sichtbarkeit und Abwesenheit entstehen.
Hejinian’s refrains function like a motif in a fugue – returning, shifting, and transforming within an open compositional structure. (Alan Shima, Similar to What it is Not: Lyn Hejinian’s My Life, S. 94-107.)
Angelehnt an die Autorin Lyn Hejinian, deren Texte sich durch verschiebende, repetitive und transformierende Motive gekennzeichnet sind, greifen Lilli Lakes Arbeiten die Idee der Polyphonie und eines Verwandlungsprozesses in räumlicher, akustischer und sprachlicher Dimension auf, um eine Atmosphäre der Vieldeutigkeit und Offenheit zu schaffen. Im Zusammenspiel erzeugen diese Elemente eine veränderliche Materialität, welche feste Strukturen vermeidet und ein offenes Netzwerk der Transformation bildet. Die Ausstellung nimmt damit die Grundprinzipien der musikalischen Fuge – wiederkehrende, variierte und sich stetig verschiebende Motive – auf und überführt sie in einen neuen, räumlichen Kontext.
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