August / September 2023
Yana Tsegay
The Collection of Babylon Rage
Eröffnung: 31. August 2023, 18 bis 21 Uhr
Laufzeit: 1. bis 24. September 2023
Kuratiert von Alexander Pütz
Öffnungszeiten: Sa und So, 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung unter +49 163 6852964
(geschlossen am 9. und 10. September)
DC Open Öffnungszeiten:
1. bis 3. September 2023
Freitag, 18 bis 21 Uhr
Samstag, 13 bis 19 Uhr
Sonntag, 13 bis 17 Uhr
Grafik: Julia Woll
In ihrer Einzelausstellung The Collection of Babylon Rage nähert sich Yana Tsegay dem Archiv an und damit dem Nachlass von Einzelpersonen und der Sammeltätigkeit von Institutionen. Archivieren und Sammeln bedeutet Objekten einen besonderen Status des Bewahrenswerten zu geben. Selektionsprinzipien legen fest, welche Exponate überhaupt in Sammlungen gelangen. Kunstsammlungen zielen letztlich darauf ab, das kulturelle Gedächtnis mitzugestalten und verfolgen eine „Identitätskonkretheit“, da sie objektivierte Kultur beherbergen, die die kulturelle Identität mitgestaltet.
Yana Tsegay interveniert in diese oft unzugänglichen Strukturen und führt sie zum Nullpunkt zurück. Mit der fiktiven Sammlung der Person Babylon Rage untersucht die Künstlerin den Mechanismus des Archivierens und arbeitet seine Fiktionalität heraus. Damit zeigt sie die Ambivalenz von Aneignung und Anerkennung, die eine kulturelle Konstruktion ist. Diese Konstruktion von Wirklichkeit führt zu hegemonialen Machtverhältnissen, die es zu beleuchten gilt. Kulturgüter des Globalen Nordens erfahren oftmals besondere Wertschätzung, wohingegen die des Globalen Südens einer Attraktion gleich behandelt werden. The Collection of Babylon Rage konterkariert eine kanonisierte Kunst- und Kulturgeschichte. Die Fragestellung nach einem kulturellen Gedächtnis besetzt Yana Tsegay mit Malerei und Objekten, die an eine Sammlungspräsentation erinnern. Viele Elemente der Ausstellung sind oxidiert, auf den Leinwänden zeigt sich Grünspan, die Hauben und Vitrinen sind von dickem, erdig-blutig anmutendem Rost überwuchert. Sie sind zu Trägern von Bedeutung und Geschichte – einer Zeitlichkeit – geworden. Über ihre Erzählung, der An- und Abwesenheit und der Geschichte der Sammlerpersönlichkeit Babylon Rage, verweisen sie hinaus. Institutionen, die Artefakte und Kunstwerke einer Gesellschaft repräsentieren, müssen sich gezielt positionieren, um kulturelle Veränderungen mitzutragen, die als kulturelles Erbe in Archive einfließen. Welche Konzepte von Kultur sind in Archive und Sammlungen eingeschrieben und wie wirken sie auf Gesellschaften?
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